Der Nudgekatalog

Die Anordnung bzw. Reihenfolge von Gerichten an einem Buffet wird verändert. Dabei sollten nachhaltige und gesunde Lebensmittel am Anfang platziert sein, ungesunde hingegen am Ende.

Dieser Nudge wirkt durch die Veränderung der Anordnung von Entscheidungsoptionen. In einer Studie wählten über 75% der Gäste Gerichte vom Beginn des Buffets, wodurch selbst unwissende Personen zu einer gesunden und klimafreundlichen Ernährung bewegt werden konnten.

In Restaurants werden sog. „Doggy Bags“ zur Mitnahme von Speiseresten automatisch jedem Gast bereitgestellt. Konkret liegt auf jedem der Tische ein grüner Chip. Dieser signalisiert, dass Speisereste in eine umweltfreundliche Tüte oder ein Behältnis eingepackt werden sollen. Falls eine Person diese Option nicht wünscht, so muss sie den Chip mit der roten Seite nach oben drehen.

Dieser Nudge wirkt durch die Veränderung der Voreinstellung hin zu einer automatischen Bereitstellung. Personen müssen also nicht mehr aktiv nach einer Tüte fragen.

Aufgeklebte Fußspuren führen zu öffentlichen Abfalleimern und erinnern somit an das Recycling von Abfällen. Solche Fußspuren könnten auch genutzt werden, um übrig gebliebene Lebensmittel von Kantinen an eine Verteilerstelle oder in einen öffentlichen Kühlschrank zu geben.

Dieser Nudge wirkt durch die Bereitstellung einer Erinnerung ans Recycling durch die Fußspuren.

In der Speisekarte des Restaurants werden alle klimafreundlichen Gerichte auf einer Highlight-Seite zu Beginn der Karte zusammengefasst.

Dieser Nudge soll durch eine andere Anordnung der Entscheidungsoptionen – also eine Betonung der nachhaltigen Gerichte – wirken.

Die Tellergröße in Kantinen wird reduziert, denn kleinere Teller reduzieren die Portionen, die die Gäste sich nehmen. Die Menge der theoretisch konsumierbaren Portion sollte jedoch unverändert bleiben. Um dies zu garantieren, könnte es die Möglichkeit eines kostenlosen Nachschlags geben.

Dieser Nudge wirkt durch eine Änderung der Voreinstellung der Tellergröße. Durch diese Veränderung wird gleichzeitig ein anderes visuelles Signal über die vermeintliche Menge der Speisen übermittelt und so einer Fehleinschätzung des Hungers entgegengewirkt. In einer Studie wurden mit Hilfe dieses Nudges Lebensmittelabfälle um 20% reduziert. Insgesamt werden auf diese Weise Überkonsum und Lebensmittelverschwendung gesenkt.

In der Speisekarte des Restaurants wird in jeder der sechs Menü-Kategorien ein klimafreundliches Gericht identifiziert und explizit durch einen Stempel gekennzeichnet.

Dieser Nudge soll durch die Erhöhung der Auffälligkeit von nachhaltigen Gerichten wirken.

Die Gerichte in der Kantine eines Krankenhauses werden in ein Ampelsystem eingeordnet. Mit Hilfe der Vereinfachung der Informationen in drei Farben (z.B. rot, orange und grün) können Lebensmittel auf der Skala von gesund bis ungesund eingeteilt werden. Das Ampelsystem kann auch zu einer CO2-Ampel erweitert werden und somit für die Darstellung von CO2-Emissionen, die jeweils für Produktion und Lieferwege für ein Gericht oder Lebensmittel anfielen, genutzt werden.

Dieser Nudge wirkt durch die vereinfachte Darstellung bzw. Übersetzung von Informationen.

Bei Kauf von regional produzierten Gerichten oder Lebensmitteln in der Kantine wird der Kaufbeleg mit einer Losnummer versehen. Somit nimmt jeder Gast beim Kauf von Produkten aus der Region automatisch an einem Gewinnspiel teil.

Dieser Nudge zeigt seine Wirkung durch die Tendenz von Menschen, geringe Wahrscheinlichkeiten (wie etwa bei Lotterien) zu überschätzen. Die Losnummer lenkt Aufmerksamkeit auf die Möglichkeit zu gewinnen, verändert also die Entscheidungskonsequenzen.

Achtung: Die Gewinne der Lotterie dürfen nur symbolischen Charakter haben, damit das nachhaltige Verhalten nicht primär wegen der Gewinne, sondern stärker wegen des spielerischen Charakters entsteht.